Bei der Beschäftigung mit der Gehirnforschung im Unterricht kam von Schülern des Philosophiekurses TGE12 der Vorschlag, die Psychiatrie zu besuchen. Chefarzt des Bürgerhospitals, Herr Dr. Buergy, fand die Idee prima und lud uns für den 24. März 2010 umgehend ein. Oberarzt, Herr Dr. Seidel, und die Leiterin der Pflegeabteilung, Frau Schmidt, hielten einen Einleitungsvortrag und beantworteten unsere Fragen. Anschließend konnten drei Gruppen sich im Haus umsehen.
Im Suchtbereich bekommen Drogenabhängige professionelle Hilfe angeboten. Neben Hilfe beim körperlichen Entzug gibt es Therapie - und Betreuungsangebote.
Die Überraschung: aus der geschlossenen Abteilung kommt man zwar jederzeit raus, aber nicht mehr so schnell rein.
Überhaupt hat sich bei der Behandlung psychischer Krankheiten viel getan.
"Freiheit ist wichtiger als Gesundheit", lautet das Motto, wonach strikt vorgegangen wird. Die Persönlichkeit der Patienten wird geachtet und steht im Vordergrund. Leider hat sich das längst noch nicht überall herumgesprochen. Die Vorurteile und Berührungsängste gegenüber der psychiatrischen Medizin halten sich hartnäckig. Neben der üblichen Denkfaulheit spielen persönliche Ängste dabei eine große Rolle. Die Offenheit, Gesprächsbereitschaft und Freundlichkeit der Ärzte und Betreuer waren beeindruckend und wecken die Neugier, mehr über ihre wichtige Arbeit zu erfahren.
Besonders schön ist es, dass sie unsere Absicht wieder zu kommen, keinesfalls als Drohung empfinden. Auch an dieser Stelle nochmals Danke für die Gastfreundschaft und einen inspirierenden Nachmittag.